Potsdamer Privatunternehmen will der Step Konkurrenz machen
HERMANNSWERDER | Wilfried Rom will putzen. Genauso gründlich wie die Stadt, aber billiger. Mehr als 80 Prozent Preisersparnis gegenüber der Step verspricht das private Potsdamer Reinigungsunternehmen denjenigen, die durch ein rechtliches Loch aus der Straßenreinigungssatzung aussteigen wollen.
Zwei Kehrmaschinen stehen auf dem Betriebsgelände in Hermannswerder bereit, um die Potsdamer Straßen von Unrat zu befreien. „Unsere Maschinen sind zwar kleiner als die der Step, aber genauso effektiv“, verspricht Rom-Prokurist Markus Rößler. „Rein theoretisch könnten wie die ganze Stadt sauber machen“, denkt Rößler. Im Moment reichen die Kapazitäten dafür nicht aus, aber bei Bedarf sei die Firma gewillt, zusätzliche Geräte anzuschaffen. Das Interesse seitens der Bürger scheint da zu sein. Derzeit laufen Gespräche mit Anliegern in Potsdam-West, Hermannswerder und Drewitz. Die Anwohner von Seestraße, Tizian- und Trebbinerstraße sowie Nuthedamm erwägen nach Angaben von Rößler, einen entsprechenden Antrag bei der Stadt zu stellen. „Wir würden dann Rahmenverträge mit Bürgerinitiativen oder Interessengemeinschaften abschließen“, erklärt Rößler das Prozedere. Die Auflage: 80 Prozent der Anlieger müssen für eine Fremdfirma stimmen. Einige Bürger haben bei der Stadt bereits Widerspruch gegen die geltende Satzung eingelegt – ohne Erfolg. Wie viel die alternative Straßenreinigung tatsächlich kosten würde, kann Rößler nicht sagen. „Das hängt ganz von der Straße ab, in einer Allee mit viel Laub sind die Kosten natürlich höher“, rechnet Rößler, „aber wir würden gerade mal halb so viel verlangen wie die Step“, versichert das Potsdamer Unternehmen, das sonst vor allem mit Winterdienst betraut ist. „Nach unserer Kalkulation sind die Preise der Step unfair. Mit den Straßenreinigungsgebühren saniert sich Potsdam den Haushalt“, meint Rößler.
Die Stadt ihrerseits war: nicht zu einer Stellungnahme zu bewegen. „Das ist gerade kein Thema“, ließ Fachbereichsleiterin Marina Kluge wissen.
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung (mak) | PDF-Download 0.21 MB